Karl-Heinz Ott || NEUER TERMIN 12.05.22„Verfluchte Neuzeit. Eine Geschichte des reaktionären Denkens“
Moderation: Claudia Christophersen
++ Leider musste Karl-HEinz ott aus gesundheitlichen gründen seinen Besuch absagen. Die Lesung wird am 12. Mai nachgeholt. Karten für den ursprünglichen Termin behalten ihre Gültigkeit! ++
Querdenker stürmen den Reichstag. Ein Schamane triumphiert im Kapitol. Noch vor wenigen Jahren schienen Bilder wie diese unvorstellbar. Doch die Rebellion gegen die Aufklärung hat eine lange Geschichte. Und sie findet keineswegs nur auf der Straße statt. Ihre Glaubenslehren behaupten, nicht der Mensch selbst, sondern höhere Mächte bestimmten sein Schicksal. Auch der westliche Individualismus sei eine Irrlehre, verantwortlich für alles Unheil in der Welt. Karl-Heinz Ott legt in seinem so gedankenreichen wie anregenden Essay die geistigen Fundamente dieser Bewegungen frei. Er zeigt: Die Antimoderne ist so alt wie die Moderne. Die Vernunft kann nur die Oberhand behalten, wenn sie ihre Gegner kennt.
Misstrauen in die Demokratie, Radikalisierung, autoritäre Staatsmodelle – Hat die Aufklärung ihren Zweck verfehlt? Dieser Frage geht Karl-Heinz Ott nach und kommt darüber mit NDR-Kultur-Redakteurin Claudia Christophersen ins Gespräch.
Karl-Heinz Ott, geboren 1957 in Ehingen an der Donau, wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis der LiteraTour Nord (2006), dem Johann-Peter-Hebel-Preis (2012), dem Wolfgang-Koeppen-Preis (2014) und dem Joseph-Breitbach-Preis (2021). Nach zahlreichen Romanen erschien zuletzt seine Hölderlin-Biografie Hölderlins Geister (2019).
Claudia Christophersen studierte Germanistik und Philosophie in Tübingen, Heidelberg und München, promovierte mit einer Arbeit über Hannah Arendt. Viele Jahre arbeitete sie beim Bayerischen Rundfunk. Seit 2013 ist sie Redakteurin bei NDR Kultur und leitet dort inzwischen die Redaktion Kulturmagazine.
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und am 22.5.22 ab 20 Uhr im NDR Sonntagsstudio gesendet.