„Männlichkeit(en) – Rolle vorwärts“mit Christian Dittloff und Sascha Verlan
Moderation: Jutta Rinas
Was ist männlich? Innerhalb der Diskurse über Sorgearbeit und Gendergerechtigkeit werden der Männlichkeitsbegriff und die damit einhergehenden Rollenstereotypen kritisch gesehen. Das tradierte Männerbild steht unter Generalverdacht und wird oft genug mit dem vernichtenden Wort „toxisch“ konnotiert. Wie also können neue, positive und plurale Männlichkeiten entstehen und sich nachhaltig festlegen? Welchen Einfluss darauf haben familiäre Strukturen, und wie wirken sich genderspezifische Marketingstrategien bereits im Kindesalter auf das Geschlechterverständnis ganzer Generationen aus?
Diesen Fragen gehen Christian Dittloff und Sascha Verlan auf unterschiedlichen Wegen nach: In Prägung reflektiert Christian Dittloff darüber, was uns zu dem Menschen macht, der wir sind, und was davon wir weitergeben. Er verbindet eigene Erfahrungen, Reflexionen über persönliche Vorbilder und Popkultur sowie philosophische Betrachtungen, untersucht seine Kindheit und Jugend auf patriarchale Bruchstücke und versucht, diese aufzulösen.
Sascha Verlan publiziert und sensibilisiert gemeinsam mit Almut Schnerring zu Rollenstereotypen und Geschlechtergerechtigkeit. Unter dem von ihnen geprägten Begriff der „Rosa-Hellblau-Falle“ hinterfragen sie Rollenbilder in Kinderbüchern, Gendermarketing und unbewusste Denkmuster und kritisieren diese öffentlich.
Jutta Rinas spricht mit Christian Dittloff und Sascha Verlan darüber, was Männlichkeit heute prägt und ob wir diesen Begriff überhaupt noch brauchen.
Christian Dittloff, geb. 1983 in Hamburg, studierte Germanistik und Anglistik in Hamburg sowie Literarisches Schreiben in Hildesheim, arbeitete in einer Psychiatrie und als Kulturjournalist. 2018 erschien sein Romandebüt Das Weiße Schloss und 2020 sein autofiktionaler Text Niemehrzeit. Das Jahr des Abschieds von meinen Eltern. Er lebt in Berlin.
Sascha Verlan ist Journalist, Autor und Regisseur. Gemeinsam mit Almut Schnerring schreibt und produziert er Radiobeiträge und Features. Er ist Mitbegründer des Equal Care Day und engagiert sich für aktive Vaterschaft und eine faire Verteilung der Sorgearbeit.
Jutta Rinas, geb. 1963, studierte in Köln Germanistik, Musikwissenschaften und Philosophie. Sie arbeitete für den WDR, die FR und ist seit 1997 Redakteurin bei der HAZ.