Olga Grjasnowa„Der verlorene Sohn“
Moderation: Julia Menzel
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Akhulgo, Nordkaukasus, 1838: Jamalludin wächst als Sohn eines mächtigen Imams auf. Seit Jahrzehnten tobt der Kaukasische Krieg, und sein Vater wird von der russischen Armee immer mehr bedrängt. Schließlich muss er seinen Sohn als Geisel geben, um die Verhandlungen mit dem Feind aufzunehmen, und Jamalludin wird an den Hof des Zaren nach St. Petersburg gebracht. Bald schon ist der Junge hin- und hergerissen zwischen der Sehnsucht nach seiner Heimat und den verlockenden Möglichkeiten, die sich ihm in der prächtigen Welt des Zaren bieten.
Olga Grjasnowa erzählt sprachmächtig von einem Kind, das zwischen zwei Kulturen und zwei Religionen steht und seine Identität finden muss. Und von der verheerenden Wirkung eines Krieges, in dem es keine Sieger geben kann.
Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan, lebt in Berlin. Auslandsaufenthalte in Polen, Russland, Israel und der Türkei. Ihr Debütroman Der Russe ist einer, der Birken liebt wurde mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. 2017 erschien ihr vielbeachteter Roman Gott ist nicht schüchtern.
Wilfried Köpke, geb. 1962 in Bonn, studierte Philosophie, Theologie und Journalistik und arbeitete nach mehreren Stationen bei Hörfunk und Fernsehen als freier Journalist u.a. für ARD, arte und DIE ZEIT sowie als Buchautor. Seit 2004 ist Köpke Professor für Journalistik (Kultur und Fernsehen) an der Hochschule Hannover.
Alle Veranstaltungen der LiteraTour Nord werden im Lauf der Lesereise als Video zur Verfügung gestellt.