Hannah-Arendt-Stipendium

Städte der Zuflucht - Netzwerk für die Freiheit des Wortes

In vielen Ländern der Welt werden Autorinnen und Autoren bedroht und verfolgt. Das Ausmaß ihrer Verfolgung reicht von Publikationsverbot und Inhaftierung bis zur Bedrohung an Leib und Leben. Auf Anregung seines damaligen Präsidenten Salman Rushdie entwickelte das Internationale Schriftsteller Parlament (IPW) 1994 das Programm "Städte der Zuflucht". Hannover beteiligt sich seit 2000 an diesem Programm und richtete das Hannah-Arendt-Stipendium ein, das seitdem kontinuierlich vergeben wird.

2006 wurde das europäische Netzwerk der Städte im norwegischen Stavanger neu konstituiert. Inzwischen wurde ICORN (International Cities of Refuge Network) zur internationalen Organisation weiterentwickelt und arbeitet mit Partnern in Europa, den USA und Mexiko.

Das Stipendium erhielten bisher Ales Rasanau (Belarus), Carlos Valerino (Kuba), Marwan Othman (Syrien), Muhammad Sultan (Irak), Carlos Aguilera (Kuba) und Christopher Mlalazi (Simbabwe) und Mohamad Alaaedin Abdul Moula (Syrien). Außerdem war Wladimir Sorokin (Russland) für einige Zeit Gast der Stadt. Nachdem zuvor eine Autorin das Stipendium innehatte, die nicht namentlich an die Öffentlichkeit treten konnte, lebt seit Dezember 2022 die iranische Autorin und Journalistin Atefe Asadi als Hannah-Arendt-Stipendiatin in Hannover.

Die Namensgeberin unseres Stipendiums, die bedeutende deutsch-amerikanische Philosophin und Politologin Hannah Arendt, kam 1906 in einem Haus am Lindener Markt in Hannover zur Welt. Als Jüdin flüchtete sie 1933 aus Deutschland zunächst nach Frankreich, dann 1941 in die USA, wo sie bis zu ihrem Tod 1975 lebte. Sie lehrte Politikwissenschaften in New York, Berkely, Princeton und Chicago. Ihr Hauptwerk, "Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft", erschien 1951.

Das Hannah-Arendt-Stipendium wird vom Kulturbüro der Stadt, dem Literaturhaus Hannover e.V. und durch privates Engagement getragen.

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DE75 2505 0180 0000 2001 23
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Fr, 3.3.23 / 12.11 Uhr

Neue Hannah-Arendt-Stipendiatin

Hannah-Arendt-Stipendium
Fr, 13.10.23 / 19.00 Uhr

Atefe Asadi / Werkgespräch

Hannah-Arendt-Stipendium

ICORN

Das internationale Netzwerk ICORN (International Cities of Refuge Network) ist eine unabhängige Organisation von Städten und Regionen, die bedrohten Schriftsteller_innen und Künstler_innen Schutz bieten, um so die Freiheit des Wortes zu fördern, demokratische Werte zu verteidigen und internationale Solidarität zu zeigen.

ICORN-Mitgliedsstädte bieten jenen längerfristig -  begrenzt doch nachhaltig - Schutz, die als Folge ihrer künstlerischen Arbeit bedroht sind. Das Ziel von ICORN ist, so vielen bedrohten Autor_innen und Künstler_innen wie nur möglich Gastfreundschaft in ICORN-Städten zu bieten und zusammen mit seinen Schwester-Organisationen ein dynamisches und tragfähiges, globales Netzwerk für die Freiheit des Wortes zu schaffen.

Seit 2006 sind über 50 Städte in der ganzen Welt dem Netzwerk beigetreten, und nicht weniger als 140 Schriftsteller_innen und Künstler_innen haben Schutz in einer ICORN-Mitgliedsstadt gefunden.

Das Engagement dieser Städte ist ganz konkret und zudem von hoher symbolischer Bedeutung: Die Künstler_innen entkommen der unmittelbaren Gefahr und Bedrängnis, die gastgebende Stadt bietet Schutz und prägt zugleich ihr Selbstverständnis von Gastfreundschaft, demokratischem Zusammenhalt und freier Meinungsäußerung.

ICORN schützt und unterstützt eine wachsende Zahl von Schriftsteller_innen, Künstler_innen und Menschenrechtsaktivist_innen, einschliesslich Bloggern, Romanciers, Theaterautor_innen, Journalist_innen, Musiker_innen, Sachbuchautor_innen, Medienkünstler_innen, Cartoonist_innen, Liedermacher_innen, Übersetzer_innen, Dichter_innen, Fernsehautor_innen und Publizist_innen. ICORN ermöglicht ihnen, sich weiter frei auszudrücken, an einem sicheren Ort, wo sie gehört werden. Dank digitaler Medien erreichen sie auch weiterhin ihr Publikum und durch lokale Netzwerke und ICORN, erschliessen sie sich auch neue Zuhörer und Aufmerksamkeit in der gastgebenden Stadt und andernorts.

Alle Informationen dazu - auch für Autorinnen und Autoren - unter www.icorn.org